Montag, 13. September 2010

WOC 2010 Long Final Men - Packfigures


Nachtrag 13.09.2010: Der letzte Posten in der Snake war gleichzeitig ein Verpflegungsposten. Auch das ist unter dem Aspekt der Läufertrennung kontraproduktiv.

Obwohl die IOF vor acht Jahren einen XML Standard u.a. für Ranglisten definiert hat, hat jede WM eine andere Auswertung mit einem anderen Datenexport. So auch in Norwegen. Das bedeutet Handarbeit und darum gibt es von dieser WM nur die Gruppenanalyse PackFigures vom Final über die Langdistanz der Herren.

Gruppenanalyse Langdistanz Herren (engl.)

Snake
Die hier angewandte Trennmethode ist eine Snake, eine nahen Verwandten des Phi. Auch die Snake besteht aus einer zentralen Teilstrecke und zwei Flügeln. Während im Phi ein Läufer zuerst die Zentrale läuft und der andere einen Flügel, laufen hier beide Läufer je einen Flügel. Danach laufen beide die Zentrale zurück zum Ausgangsposten, bevor sie sich auf den jeweils entgegengesetzten Flügel begeben.

Abb.1. Phi und Snake, zwei Trennmethoden aus der Familie der Lepidopteren (Schmetterlinge)

Hier wurde die Snake etwas nach der Hälfte des Rennens (Minuten 53-60 von 92) platziert. Die Läufer wurden Abwechslungsweise aufgeteilt. Das Startintervall war 2 Minuten.
Abb.2. Snake WOC 2010 Langdistanz Final Männer
Beurteilung der Trennmethode
Im vorliegenden Laufgelände mit einer allgemein grossen Vielfalt von jeweiligen Routen und Teilroutenwahlen bilden sich grundsätzlich wenig Gruppen. In der Snake, wo die Posten nahe aufeinander sind, fallen die Routenwahlen weg. Damit ist eine Gruppenbildung wahrscheinlicher. Erschwerend kommt hinzu, dass jeder Posten grundsätzlich ein Ort ist, wo man bei einem Fehler von einem Konkurrenten aufgefischt und weniger ungesehen überholt wird. Schliesslich wurden auch hier für die Trennmethoden ein feines und damit technisch schwieriges Gebiet ausgewählt. Damit erhöht sich die Fehlerwahrscheinlichkeit und damit die Klumpwahrscheinlichkeit nochmal und der Effekt einer Trennmethode dreht sich gegen die ursprüngliche Absicht.

Das Resultat aus der Perspektive der Trennmethode ist daher negativ. Gerade zwei Gruppen, die sich im Vorfeld der Snake gebildet haben, wurden getrennt. Dagegen kam es ausgerechnet in dieser Region zu einer Vielzahl Zusammenschlüsse von vier Minuten auseinander gestarteten Läufern und natürlich blieben die bereits vorher gebildeten derartigen Gruppen unbeeinflusst.

Gruppendynamik
Zuerst fallen die klassischen Langzeit-Hänger auf, die früh eingeholt werden und die sich fortan dem Vorläufer an den Sohlen heften. Der Vorläufer hat davon [machmal nur vermeintlich] nicht viel. Hubmann/Tambasov ist so eine Gruppe, die über die letzte Rennstunde anhielt. Tambasov stempelt dabei konstant 2 oder 3 Sekunden hinter Hubmann. Die andere solche Gruppe ist Nordberg/Fraser mit quasi derselben Charakteristik: Fraser über die letzte Stunde überwiegend eng hinter Nordberg. Nordberg läuft mit Fraser im Rücken etwas konstanter, als am Anfang und setzt sich so von seinen direkten Konkurrenten Gonon und Gueorgiou ab.
Gonon und der Sieger Lundanes liefen über die ganze Renndauer ohne bemerkenswerten Gegnerkontakt. Ebenfalls alleine liefen Wingsted, Lakanen und Merz. Nota bene sind Gonon, Lakanen und Lundanes die letzten drei Gestarteten. Leute, die am Schluss starten laufen nicht selten allein. So auch Birklin und Thoresen an der WOC 99, Merz und Adamski an der WOC 07

Nachtrag
Zur Schlange: Bei den Herren haben zwei das Prinzip der Schlange nicht mitbekommen (Nikolov, Kratov) bei den Frauen auch zwei (Gyurko, Kelemen beide aus Ungarn). Alle rannten die Schlange 'Phi-like'. Nikolov, Gyurko und Kelemen bemerkten den Fehler (aufgrund von gegenläufigem Gegnerkontakt??) und korrigierten. Kratov lief einen ganzen Flügel entgegen der Laufrichtung und brach danach das Rennen ab.

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