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BUND: Sie haben zuvor die zunehmende Verflechtung Sport-Wirtschaft angesprochen. Warum klagen viele Funktionäre, es mangle an finanziellen Mitteln, obwohl immer mehr Geld in den Sport fliesst?
Es wir zwar immer mehr in den Sport investiert und mehr darüber berichtet, aber das Interesse konzentiert sich auf immer weniger Sparten - es ist selbst unsicher, ob der Skirennsport auf dieser Ebene Zukunft hat. Die Globalisierung hat diese Tendenz noch verstärkt. Heute kennen bei uns alle 16-Jährigen die Basketballstars aus der NBA, die auch in Europa vermarktet wird. Fussballklubs verpflichten Japaner, um sich auch auf dem japanischen Markt Einnahmequellen zu erschliessen - zum Beispiel durch den Verkauf von TV-Rechten und Fanartikeln. Aufgrund dieser Entwicklung bleiben die Olympischen Spiele die letzte grosse Bühne für die kleineren Sportarten.
BUND: Sind die Randsportarten also letztlich die Verlierer?
Ob sie letztlich die Verlierer sind, ist gelangen zwar nicht an die grossen Geldtöpfe, behalten dafür aber ihre Ursprünglichkeit.
BUND: Dennoch wird versucht, sie durch Regeländerungen attraktiver zu machen.
Auch wenn Volleyballerinnnen in knappen Dresses spielen müssen und im Tischtennis Sätze kürzer sind, wird das den Zugang zum grossen Geld nicht ermöglichen.
BUND: Werden solche Sportarten sterben?
Nein, es werden weiterhin Leute Volleyball oder Tischtennis spielen.
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Markus Lamprecht, Sportsoziologe in einem Interview im Bund vom 21.12.2001
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